Römischer Kochkurs

Im Wahlpflichtfach Latein standen im heurigen Schuljahr unter einigen anderen interessanten Themen wie „Die Welt von Asterix”, „Mundus novus – Die Entdeckung der neuen Welt“, „Sport in der Antike“ und „Caesarenwahn“ auch die römischen Ess- und Tischsitten auf dem Programm. Dabei hatten wir, die Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Klasse, die Möglichkeit, einen tollen Kochworkshop zu besuchen. Um in die Welt der speziellen, römischen Gerichte zu schnuppern, hat Fr. Prof. Grassinger die Archäologin Frau Dr. Christine Kandler eingeladen, die uns über die Speisen der Römer berichtete, wo wir unser Wissen aus dem Wahlpflichtfach vertiefen konnten. Die Römer sahen es beispielsweise als Kunst, den Geschmack der Speisen zu verfälschen. Wie geht das besser als mit Gewürzen? Eines davon war das sehr bekannte liquamen, auch garum genannt. Hierbei handelt es sich um eine besondere Fischlake, die den Römern als Salz diente. Weiteres waren auch Koriander, Kreuzkümmel, Ingwer, Pfeffer und Honig und Asa foetida (eingetrockneter Harzsaft der gleichnamigen Pflanze), das einen sehr unangenehmen Geruch verbreitet und daher nur sparsam zu verwenden ist, beliebte Gewürze. Die Römer speisten im Triclinium, dem Speisesaal, in dem sich drei Klinen, also drei Speisesofas, um den Tisch, die mensa, befanden. Eine Besonderheit war, dass sie während des Essens nicht saßen, sondern, mit einem Arm auf einem Polster gestützt, lagen. Leider hatten wir für das Verspeisen unserer Gerichte nur „herkömmliche“ Tische und Sessel zur Verfügung.

Bevor wir mit dem Kochen anfingen, verwandelten wir unseren Klassenraum in eine Küche, wo wir diverse Küchengeräte und alle Zutaten herrichteten. Schließlich war es so weit. Unter der Anleitung von Fr. Dr. Kandler kochten wir in unserem dreistündigen Workshop paarweise köstliche römische Gerichte nach den Rezepten aus dem Kochbuch des Apicius „De re coquinaria“, wie z. B. das Numidische Huhn, die puls (Dinkelmehlbrei), welche das Grundnahrungsmittel der alten Römer war, Eier mit Pinienkernpaste, Globi, kleine Grießkugeln mit Honig und Mohn, sowie noch viele andere leckere Gerichte. Damals waren keine Mengenangaben bei den Rezepten zu finden, da sie an erfahrene Köche gerichtet waren. Deshalb haben die an die heutige Zeit angepassten Rezepte nur geschätzte Angaben. Es machte uns großen Spaß, eine andere Kochkultur kennenzulernen und verschiedene Speisen nachzukochen. Nach dem eifrigen Kochen wurde der Tisch schön gedeckt und alle Speisen auf den Tisch gestellt. Nun gelangten wir zum krönenden Abschluss: dem Kosten. Trotz unserer anfangs unsicheren Einstellung, ob uns die Gerichte schmecken würden, waren wir alle positiv überrascht, da das Essen abwechslungsreich und wirklich köstlich war. Sehr viele schwärmten von dem Numidischen Huhn, das einige von uns auch zu Hause nachgekocht haben. Für diejenigen, die es gerne ausprobieren würden, hier das Rezept:

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